Hier sind Bilder oder Adressen wo man mal vorbei
schauen sollte wenn man mal in Berlin ist
oder auch wohnt.
Hier bin ich mit meiner allerbesten Freundin zu sehen
im Sommer 2006 und rund um uns Berlins Sehnswürdigkeiten.
Checkpoint Charlie
Der Checkpoint Charlie war einer der bekanntesten Berliner Grenzübergänge zwischen 1945 und 1990. Er verband in der Friedrichstrasse, Ecke Zimmerstraße, den sowejtischen mit dem US-amerekanischen Sektor sowie die Berliner Bezirke Mitte (Ost) und Kreuzberg (West).
Der Kontrollpunkt durfte nur von alliierten Militär- und Botschaftsangehörigen, Ausländern und Mitarbeitern der Ständige Vertretung der BDR in der DDR sowie von DDR-Funktionären benutzt werden.
Der Kontrollpunkt war einer von drei durch die Amerikaner genutzten alliierten Kontrollpunkte. Er wurde nach dem dritten Buchstaben des heutigen ICAO-Alphabets benannt Checkpoint Alphia war die amerikanische Seite des Grenzübergang Helmstadt-Marienhörn und Checkpoint Bravo die amerikanische Seite des Grenzkontrollpunktes Dreilinden-Drewitz. Die Nomenklatur Checkpoint für Kontrollpunkt ergibt sich im Gegensatz zu der östlichen Bezeichnung Grenzübergangsstelle (GÜSt) daraus, dass von westlicher Seite aus die völkerrechtliche Legitimität als Staatsgrenze nicht anerkannt wurde. Diesbezüglich trat nach der Anerkennung der DDR als Staat ab 1972 für die innerdeutsche Grenze eine Veränderung ein, nicht jedoch für die Sektorengrenze Berlins.
Als Folge des Versuchs der SED-Führung, alliierte Rechte der Westmächte in Berlin einzuschränken, standen sich am 27. Oktober 1961 sowjetische und amerikanische Panzer mit scharfer Munition gegenüber. Heute weiß man, dass die Kommandeure beider Seiten den Befehl hatten, ihre Panzer notfalls einzusetzen.
Der Checkpoint war Schauplatz spektakulärer Fluchten aus dem damaligen Ost Berlin. Besonders tragisch war der Tod des DDR-Flüchtlings Peter Fechter, der 1962 vor den Augen westlicher Beobachter verblutete.
Noch vor der Wiedervereinigung wurde der Kontrollpunkt am 22. Juni 1990 abgebaut. Er ist heute im Berliner Alliirten Museum zu besichtigen. Außer dem Mauermuseum, das am 14. Juni 1963 eröffnet wurde, erinnerte nichts an diesen ehemals wichtigen Grenzübergang.
Am 13. August 2000 wurde ein originalgetreuer Nachbau der ersten Kontrollbaracke enthüllt. Die aufgestapelten Sandsäcke sind mit Beton statt Sand gefüllt.
Heute zählt der Checkpoint Charlie zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Berlin, neben dem erwähnten Kontrollpunkt kann man hier das Mauermuseum, die letzte Krumlflagge und weitere Fragmente der Trennung Deutschlands besichtigen. Vom 31. Oktober 2004 bis zur Räumung am 5. Juli 2005 stand auf einem gepachteten Gelände das umstrittene Freiheitsmahnmal, eine aus originalen Mauersegmenten neu errichtete weiß gestrichene Mauer und 1067 Gedenkkreuze für die Opfer des DDR-Grenzregimes.
Deutscher Dom bei Nacht
Begriffsherkunft
Der Terminus „Dom“ bezieht sich eigentlich nur auf den 1780–1785 neben der bereits bestehenden Neuen oder auch Deutschen Kirche errichteten Kuppelturm (frz. dôme = dt. „Kuppel“), der die Kirche an Größe deutlich übertrifft, aber nie eine sakrale Funktion hatte. Die Bezeichnung „Dom“ ist aber im allgemeinen Sprachgebrauch auf den Gesamtkomplex von Kirchengebäude und Kuppelturm übergegangen.
Geschichte
Die Kirche wurde in den Jahren 1701–1708 nach Plänen von Martin Grünberg im Stil des Barock auf dem Schweizer Friedhof für die deutsche reformierte Gemeinde errichtet. Der zugehörige Kuppelturm wurde gemeinsam mit dem Französischen Dom im Zuge einer umfassenden Neugestaltung des Gendarmenmarktes durch König Friedrich 2 von Carl von Gontard gebaut.
Städtebauliches Vorbild für die symmetrischen Kuppeltürme auf dem Gendarmenmarkt waren die überkuppelten Zwillingskirchen an der Piazza del Popolo in Rom. Die Gestaltung der Kuppeltürme selbst steht in der Tradition des Palladianismus und rezipiert zudem die damals im Bau befindliche Kirche Sainte-Geneviève in Paris, das heutige Panthéon, von Jacques-Germain Soufflot.
In den Jahren 1881–1882 wurde die Kirche wegen der Baufälligkeit zum großen Teil abgerissen und nach Plänen des Architekturbüros von der Hude & Hennicke im Stil des Neobarock wiederaufgebaut.
Nach der Märzrevolution 1848 wurden 183 Opfer der Revolution, die Märzgefallenen, am 22. März auf den Stufen des Deutschen Doms aufgebahrt. Nach einem evangelischen Gottesdienst in der Kirche wurden vor der Kirche kurze Ansprachen von einem evangelischen, einem katholischen und einem jüdischen Geistlichen gehalten, bevor die Särge unter großer Anteilnahme der Berliner Bevölkerung zum Friedhof der Märzgefallenen gebracht und dort beigesetzt wurden.
Zerstörung und Wiederaufbau
Im Jahr 1943 wurde der Deutsche Dom durch einen Brand zerstört und von 1982–1996 wiederaufgebaut. Durch einen Grundstückstausch geriet der Bau in den Besitz des Staates. Seit dem Jahr 2002 beherbergt das Gebäude die Ausstellung des Deutschen Bundestages Wege, Irrwege, Umwege. Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland. Sie ist eine Weiterentwicklung der seit 1971 im Reichstagsgebäude und seit 1996 im Deutschen Dom existierenden Ausstellung Fragen an die Deutsche Geschichte. Die Ausstellung wurde bisher von mehreren Millionen Menschen besucht.
Friedrichstadtpalast
Der Friedrichstadtpalast ist ein Revuetheater im Berliner Ortsteil Mitte. Trotz des Namens liegt es nicht im Stadtviertel Friedrichstadt. Das Gebäude liegt in der (schon seit ca. 1900 als Amüsiermeile bekannten) Friedrichstraße und trägt die Hausnummer 107, nicht weit entfernt vom Bahnhof Berlin Friedrichstraße. Es wurde 1984 als Ersatz für das einsturzgefährdete Große Schauspielhaus auf dem heutigen Bertolt-Brecht-Platz gebaut und verfügt über einen großen Saal mit 1.895 Plätzen, in dem regelmäßig Revuen aufgeführt werden. Der Friedrichstadtpalast gilt als das größte Revuetheater Europas und verfügt zudem über das breiteste Bühnenportal (24 Meter) in Europa. Zwei Elemente, die in keiner Show des Hauses fehlen dürfen, sind das aus der Unterbühne ausfahrbare Wasserbecken sowie die meist farbenprächtigen „Girlreihen“ („Kicklines“) aus 30 bis 50 in einer Reihe agierenden Tänzerinnen des hauseigenen Ballets. In der sogenannten Kleinen Revue des Hauses im Keller befindet sich seit 2002 der Quatsch Comedy Club.
Geschichte
Der alte Friedrichstadtpalast am Schiffbauerdamm lag direkt neben dem Gebäude des Berliner Ensembles und geht zurück auf die erste Berliner Markthalle 1867, die später das Winterquartier des Zirkus Renz beheimatete. Dabei konnte er sich für seine Wassernummern die Tatsache zu Nutze machen, dass das Gebäude über dem sumpfigen Lauf eines durch die Oranienburger Vorstadt verlaufenden Pankearms errichtet worden war, der an dieser Stelle offen durch das Gebäude geführt war. 1919 kaufte Max Reinhardt den Zirkus zur Inszenierung seiner monumentalen Bühnenstücke und Klassiker. Er richtete darin das Große Schauspielhaus ein. Nachdem die Markthallenarchitektur der gusseisernen Stützen und Streben nach einem Entwurf des Berliner Architekten Hans Poelzig durch eine Stuckdecke mit tropfenförmig herabhängenden Zapfen umgestaltet worden war, sprachen die Berliner von ihrer Tropfsteinhöhle. In den 1920er Jahren inszenierte Erik Charell hier seine erfolgreichen Revuen mit Texten von Robert Gilbert. Seit 1945 trug die Anlage den Namen „Friedrichstadtpalast“ und wurde zunächst unter privater Leitung weitergeführt. Um 1950 wurde das Theater verstaatlicht. 1980 wurde das Gebäude wegen starker Setzungen der verfaulten Fundamentpfeiler im Boden geschlossen und später abgerissen. Die Schließung erfolgte anlässlich einer Begehung durch die Bauaufsicht, das Kinderensemble wurde dabei direkt aus den Proben heraus evakuiert. Der erste Intendant nach der Enteignung war Gottfried Herrmann, ihm folgte 1961 Wolfgang E. Struck.
Im alten und neuen Friedrichstadtpalast wurden regelmäßig Fernsehshows des DDR-Fernsehens produziert, bei denen vor ausgewähltem Publikum auch Weststars auftraten. Die populäre Samstagabendshow Ein Kessel Buntes entstand hier; in Erinnerung an deren populäre Moderatorin Helga Hahnemann wird hier alljährlich die Goldene Henne verliehen.
Seit 1995 wird das Theater als GmbH geführt, zunächst unter dem Intendanten Alexander Iljinskij, seit 2004 unter der Leitung von Thomas Münstermann und Guido Herrmann.
Auf dem Claire-Waldoff-Platz vor dem Theater befindet sich das „Berliner Pflaster“, auf dem nationale und internationale Showgrößen mit Handabdrücken verewigt sind (Liza Minnelli, Ute Lemper, Caterina Valente, Louis Armstrong und andere).
Hamburger Bahnhof
Bauabschnitte:
Der Hamburger Bahnhof besaß zwei hohe Rundbogentore als Durchfahrten für die Lokomotiven, die auf einer Drehscheibe vor dem Gebäude umgesetzt wurden.
Ab dem Jahre 1851 nahm die Verbindungsbahn zwischen dem Stettiner Bahnhof und dem Hamburger Bahnhof sowie den weiteren Kopfbahnhöfen Potsdamer Bahnhof, Anhalter Bahnhof bis zum Frankfurter Bahnhof (später: Schlesischer Bahnhof) den Betrieb auf.
1870 erfolgte der Einbau einer Schiebebühne zum Umsetzen der Loks, wodurch die Tore überflüssig wurden. Im gleichen Jahr wurde die auf Straßenebene verkehrende Verbindungsbahn abgerissen, da sie zum Verkehrshindernis geworden war.
In den Jahren von 1911 bis 1916 wurden zwei Flügel zur Straße hin angebaut, wodurch der heutige Ehrenhof entstand.
In den Jahren 1990 bis 1996 erfolgte der bisher letzte Umbau bzw. die Erweiterung nach Plänen von Josef Paul Kleihues für das Museum für Gegenwart. Von Kleihues stammt der rechts der großen Halle gelegene Erweiterungsbau mit einer Länge von 80 Metern.
Im Bahnhof befinden sich neben den Ausstellungsräumen eine Buchhandlung sowie ein Restaurant, das von Sarah Wiener geführt wird.
Geschichte.
Im Jahre 1841 wurde der Bau einer Eisenbahnlinie zwischen Berlin und Hamburg per Staatsvertrag beschlossen. Fünf Jahre später, am 15. Oktober 1846, fand die Jungfernfahrt nach Hamburg statt. Der Bahnhof war damals noch im Bau, so dass aus einem Güterschuppen heraus gestartet wurde. Beim Bau des Bahnhofs musste der moorige Baugrund durch Sand aufgeschüttet und der Spreekanal nach Norden verlegt werden. Im gleichen Zuge mit der Entstehung des Schienennetzes wurde bis 1859 der Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und der Humboldthafen angelegt. Hierdurch sollte die Anbindung des Schienennetzes an das Wassernetz verbessert werden. Die Fertigstellung des Bahnhofs wurde im Jahre 1847 gefeiert.
Am 14. Oktober 1884 wurde der Bahnhof nach nur 37 Jahren Betriebszeit stillgelegt, da der nahe gelegene Lehrter Bahnhof nun den Reiseverkehr in Richtung Hamburg bediente. Der Vorplatz wurde umgestaltet und die geschlossene Hallensüdseite erhielt eine Freitreppe. Das hinter dem Bahnhof gelegene Güterbahngelände wurde allerdings als Ableger des Lehrter Güterbahnhofs noch bis in die 1980er-Jahre betrieben. Insbesondere seit auf dem Lehrter Güterbahngelände der West-Berliner Containerbahnhof des Hamburger- und Lehrter Güterbahnhofes errichtet wurde, der für den Container-Warenumschlag mit zwei großen Portalkränen ausgestattet war. Auf dem Gelände des Hamburger Güterbahnhofes siedelten etliche Speditionsfirmen, die auch noch nach der Stilllegung dieses Teiles des Hamburger- und Lehrter Güterbahnhofs zum Teil bis heute in Betrieb blieben. Die beiden Portalkräne zum Umsetzen von Containern wurden im Jahre 2007 demontiert.
Am 14. Dezember 1906 wurde in dem Bahnhofshauptgebäude das Königliches Bau- und VerkehrsmuseumVerkehrs- und Baumuseum (auch Lokomotivenmuseum genannt) eröffnet. In einer vereinten Sammlung sollten industrielle und technische Entwicklungen gezeigt werden. Die Sammlung sollte auch den Beamten, Studierenden und Fachleuten Gelegenheit zum Lernen und zur Weiterbildung geben. Es ist somit ein Vorläufer des heutigen Technikmuseums in Berlin. Das Museum erwies sich von Anfang an als Publikumsmagnet. Da die Sammlung weiter wuchs, errichtete man 1909 bis 1911 den zweigeschossigen linken Flügelbau. Der Zwillingsflügel auf der rechten Seite folgte in den Jahren 1914 bis 1916. später
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude 1944 stark beschädigt, große Teile der Sammlung blieben jedoch erhalten, von der großen Modellbahn im Maßstab 1:43 blieb nichts übrig. Nach dem Krieg wurde es wie alle Bahnanlagen der im sowjetischen Sektor ansässigen Deutschen Reichsbahn übertragen, obwohl es im englischen Sektor Berlins direkt an der Grenzlinie an der Sandkrugbrücke lag. Das Gebäude wurde abgesperrt und nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Engagierte Reichsbahner versuchten jedoch, Bauwerk und Exponate so gut es ging zu erhalten. Die Deutsche Reichsbahn konnte bzw. wollte mit dem Gelände nichts anfangen, waren doch ihre Rechte im Westteil der Stadt Berlin aufgrund alliierter Festlegungen auf Transportaufgaben beschränkt.
Als 1984 die BVG die Betriebsrechte an den in West-Berlin gelegenen S-Bahn-Strecken übernahm, wurde der Hamburger Bahnhof an den Senat von Berlin übergeben. Nach ersten Sicherungsarbeiten konnte er kurze Zeit besichtigt werden. Danach erfolgte eine grundlegende Sanierung. Ab 1987 fanden dort diverse Ausstellungen statt.
Die Ausstellungsstücke des Verkehrs- und Baumuseums wurden vom Museum für Gegenwart an das Verkehrsmuseum Dresden und das Deutsche Technikmuseum Berlin übergeben und sind heute dort zu besichtigen.
Haus der Kulturen
Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) ist ein deutsches Zentrum für außereuropäische Kunst. Das bedeutet, es zeigt Ausstellungen, Filme, Musikkonzerte, Tanz- und Theaterperformances von Künstlern aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Die Themen der Veranstaltungen beschränken sich jedoch nicht auf diese Regionen, sondern sind frei gewählt.
Das Haus der Kulturen der Welt gliedert seine Veranstaltungen in die Themenbereiche
Bildende Kunst, Film, Medien,
Tanz, Theater, Musik,
Literatur, Gesellschaft, Wissenschaft.
Das Haus der Kulturen der Welt veranstaltet nicht nur selbst, sondern stellt seine Räume und Infrastruktur auch externen Gastgebern zur Verfügung und kooperiert mit nationalen und internationalen Universitäten, Museen und anderen kulturellen Einrichtungen.
Die Projekte haben meist eine multidisziplinäre Struktur, d. h. es finden Veranstaltungen unterschiedlicher Genres zu dem jeweiligen Thema statt, z. B. eine Ausstellung mit Filmprogramm, Diskussionen und Tanzperformances zum Thema "Schönheit".
Das Haus der Kulturen der Welt wurde 1989 in Berlin gegründet. Heute ist es Teil des Unternehmens Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH, das beispielsweise auch die Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) ausrichtet. Es steht unter der Leitung des Intendanten Bernd Scherer und des kaufmännischen Geschäftsführers Thomas Köstlin.
Das Haus der Kulturen der Welt hat seit seiner Gründung seinen Sitz in Berlin, in der Kongresshalle am Ufer der Spree im Tiergarten.
Holocoust Mahnmal
Unter Holocaustmahnmal wird eine Gedenkstätte, ein Mahnmal oder Denkmal verstanden, das dem Erinnern des Holocaust gewidmet ist.
Im besonderen das im Jahr 2005 fertiggestellte Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin
Allgemeiner, siehe Liste der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus
Congress Centrum
Das Internationale Congress Centrum Berlin (ICC Berlin) im Ortsteil Berlin-Charlottenburg des Berliner Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf ist eines der größten Kongresshäuser der Welt. Das 320 Meter lange, 80 Meter breite und 40 Meter hohe Gebäude wurde nach Plänen der Berliner Architekten Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte erbaut und nach nur vier Jahren Bauzeit 1979 eröffnet. Es zählt zu den bedeutendsten Bauwerken der deutschen Nachkriegszeit und kostete über 924 Mio. DM (rd. 473 Mio. €). Bis heute dient es als Vorbild für viele Neubauten von Kongresszentren in aller Welt. Der Berliner Volksmund nennt es „Raumschiff“ oder „Kongressdampfer
Gebäude:
Mit seinen 80 Sälen und Räumen von 20 bis 9.100 Plätzen, seinen multifunktionalen Einrichtungen, seiner modernen Technik und seinen umfangreichen Serviceangeboten eignet es sich für Tagungs- und Unterhaltungsveranstaltungen aller Art. Durch ein dreigeschossiges Brückenbauwerk ist das ICC Berlin direkt mit dem Berliner Messegelände (160.000 m²) verbunden. Darüber hinaus sollte im Zuge der Verlängerung der U-Bahnlinie 1 zum Theodor-Heuss-Platz das ICC an das U-Bahnnetz angeschlossen werden. Dazu wurde unter der Straßenkreuzung Messedamm/Masurenallee unter der Fußgängerunterführung umfangreiche bauliche Vorleistungen erbracht. Die Verlängerung dieser U-Bahnlinie ist mittlerweile nicht mehr vorgesehen, allerdings werden Flächen für eine mögliche zukünftige Wiederaufnahme in die Verkehrsplanung Berlins freigehalten.
Aufgrund der hohen Betriebskosten und hoher anstehender Renovierungskosten (unter anderem auch wegen des Verbaus von Asbest) wird von Seiten der Messegesellschaft und des Berliner Senats über den Neubau eines Kongresscentrums auf dem Gelände der Deutschlandhalle nachgedacht. Ob und wie das ICC in diesem Falle weitergenutzt wird ist noch ungeklärt. Jedoch ist das Projekt umstritten, da befürchtet wird die Kosten für den Neubau könnten höher ausfallen als bisher angeben. Der Berliner Senat will dazu bis zum 19. April 2008 eine Entscheidung fällen.
Kunst vor den Bau
Vor dem ICC an der Kantstraße stand die Monumentalskulptur Ecbatane - der Mensch baut seine StadtAlexander der Große betritt die eroberte Stadt Ecbatane, die er vor Ort vergrößerte und an ihren Berliner Standort anpasste. Es handelt sich um eine typische Kunstförderung im Rahmen der Kunst am Bau-Verordnung. Da der Betonsockel brüchig geworden war, wurde die Skulptur im Sommer 2005 gesichert und in einer Halle des Messegeländes verbracht. Dort wird sie z. Zt. von Experten begutachtet. (1980) des rumänischen Künstlers Jean-Robert Ipoustéguy (1920–2006). Die Skulptur ist der Umbau seiner 1979 aufgestellten Vorläuferskulptur
Naturkundenmuseum
Potzdamer Platz
Der Potsdamer Platz ist ein Verkehrsknoten im Berliner Ortsteil Tiergarten im Bezirk Mitte zwischen der alten Innenstadt im Osten und dem neuen Berliner Westen. Er schließt sich westlich an den Leipziger Platz an und liegt an der Stelle des ehemaligen Potsdamer Stadttors vor der Akzisemauer.
Bis zum Zweiten Weltkrieg war der noch als Platz zu erlebende Ort ein beliebter Treffpunkt der politischen, sozialen und künstlerischen Szene Berlins.
Das nach 1990 auf dem alten Stadtgrundriss größtenteils neu bebaute Terrain zählt zu den markantesten Orten der Stadt und wird von zahlreichen Touristen besucht.
Geschichte bis 1945
Anfang des 18. Jahrhunderts lag der Potsdamer Platz unmittelbar vor der Stadtmauer am Potsdamer Tor. Er hatte die Funktion eines Verkehrsverteilers, da alle Straßen aus dem Westen und Südwesten auf das Tor zuliefen, und stellte eine fünfarmige Straßenkreuzung dar, aus der sich schnell ein Verkehrsknotenpunkt an der alten Reichsstraße 1 entwickelte, die Ostpreußen mit dem Rheinland verband. In den Jahren 1823 und 1824 wurde das zwischen Potsdamer und Leipziger Platz liegende Stadttor Richtung Potsdam (Leipziger Tor oder auch Potsdamer Tor genannt) von dem königlichen Baumeister Karl Friedrich Schinkel baulich ausgestaltet. Die von ihm gestalteten Torhäuschen (die sogenannten „Schinkel“) des Neuen Potsdamer Thores blieben auch nach dem Abriss der Akzisemauer 1867 stehen und prägten mit ihrer klassizistischen Architektur den Platz bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
Durch die Errichtung des Potsdamer Fernbahnhofs im Jahr 1838 wandelte sich der Charakter des nahe dem alten Berliner Zentrum gelegenen Platzes Zug um Zug zu einem großstädtischen Umschlagplatz für Menschen und Waren. 1902 kam der westliche Endpunkt von Berlins erster U-Bahn-Linie hinzu. In rascher Folge entstanden Hotels und Gastronomiebetriebe: das „Grand-Hotel Bellevue“, das „Palast Hotel“, der „Fürstenhof“, das „Pschorr-Bräu“, der Literaten- und Künstler-Treffpunkt „Café Josty“.
An der Stresemann- Ecke Köthener Straße wurde 1911/1912 von dem Architekten Franz Schwechten das für die damalige Zeit gewaltige, sechsstöckige „Haus Potsdam“ errichtet, eine Mischung aus Vergnügungspalast und Verwaltungshochhaus. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 wurde das darin gelegene „Café Piccadilly“ in „Kaffee Vaterland“ umbenannt. Im Haus war ein großes Kino untergebracht, außerdem besaß hier die Ufa Büroräume. In den Jahren 1926 bis 1928 wurde das Gebäude umgebaut und erweitert. Unter dem Namen „Haus Vaterland“ avancierte es unter Leitung der Gastronomenfamilie Kempinski zu Deutschlands größtem Amüsierpalast. Davor nordöstlich des Bahnhofes befand sich bis 1922 der winzige Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde und „Mutter Michaelis’ Blumenhalle“.
Bekannt waren die „Rheinterrassen“ (mit einer stündlichen Gewittersimulation), das „Wiener Café“ und „Weinlokal Grinzing“ sowie die bayerische „Bierstube Löwenbräu“. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude mehrfach schwer beschädigt. Die Räume des „Kaffee Vaterland“ im nördlichen Teil des Gebäudes konnten nach dem Krieg noch mit einfachen Mitteln als „HO-Gaststätte Haus Vaterland“ hergerichtet und weiter betrieben werden. Durch die Lage direkt an der Sektorengrenze geriet das große Gebäude in eine innerstädtische Randlage. Nach dem Mauerbau 1961 bis zu einem Gebietstausch 1972 war es nicht mehr zugänglich, verfiel zunehmend und wurde schließlich 1976 abgerissen. Ein weiteres bekanntes Gebäude am Potsdamer Platz war das Vox-Haus. Es wurde nach dem Ersten Weltkrieg zum Funkhaus umgebaut und war 1923 die Geburtsstätte des deutschen Rundfunks.
Als zentrumsnaher Dreh- und Angelpunkt entwickelte sich die Gegend um den Potsdamer Platz auch zu einem großstädtischen Amüsierviertel. Während hier tagsüber Angestellte, Sekretärinnen, Geschäftsleute und Touristen flanierten, bestimmten nachts Amüsierwillige, Varietébesucher und Prostituierte das Bild. Obwohl die Ausübung der Prostitution im kaiserlichen Berlin strengstens untersagt war, entstand seit Beginn des 20. Jahrhunderts rund um den Platz ein veritables Rotlichtmilieu. Verewigt wurde diese Seite des Potsdamer Platzes durch ein bekanntes Gemälde des expressionistischen Künstlers Ernst Ludwig Kirchner („Potsdamer Platz, 1914“), das zwei mondän gekleidete Frauen sowie eine Reihe weiterer Personen vor einem Nachtleben-Hintergrund inszeniert.
Der sogenannte „Verkehrsturm“ prägte ab 1924 das Bild des Platzes. Aufgrund des großen Verkehrsaufkommens ließ ihn die Berliner Stadtverwaltung 1924 in dessen Mitte mit einer Ampel aufstellen. Technologisch galten Ampeln Mitte der 1930er-Jahre als überholt. Mit dem Bau der unterirdischen verlaufenden S-Bahn endete die Zeit des Verkehrsturms, der in der Nacht vom 1. zum 2. Oktober 1937 demontiert wurde. Vervollständigt wurde die Reihe moderner, ehrgeiziger Gebäude rund um den pulsierenden Verkehrsknotenpunkt mit dem 1931/1932 nach den Entwürfen von Erich Mendelsohn erbauten Columbushaus.
Die Zeit von 1945 bis 1990
Bis in den Zweiten Weltkrieg hinein war der Potsdamer Platz einer der belebtesten Plätze Europas. Nach den Bombardements der Alliierten im Zweiten Weltkrieg lag er jedoch zur Hälfte in Trümmern. Nach Kriegsende wurde der Platz zum „Dreiländereck“ zwischen dem sowjetischen, dem britischen sowie dem amerikanischen Sektor, so dass sich schon bald ein blühender Schwarzmarkt herausbildete. Mit der Einführung der D-Mark in den westlichen Sektoren und dem Beginn der Berliner Blockade im Juni 1948 änderte sich das Bild jedoch bereits wieder und am 21. August des gleichen Jahres wurde erstmals der Grenzverlauf zwischen dem sowjetischen und den angrenzenden Westsektoren mit einem Strich im Asphalt markiert.
In der Erwartung eines baldigen Wiederaufbaus wurde – wie auch in anderen Teilen der Stadt – am Potsdamer Platz zunächst ein Teil der Bebauung notdürftig wiederhergerichtet, freilich in verringerten Formen und ohne den Pomp und Gloria der 1920er Jahre. So wurde zum Beispiel in dem ehemaligen Vergnügungspalast Haus Vaterland wieder eine Gaststätte eingerichtet. Auch das ausgebrannte, zehnstöckige Columbushaus diente zum Teil wieder gewerblichen Zwecken. Bei dem Volksaufstand am 17. Juni 1953 brannten das genau an der Grenze des Sowjetsektors gelegene Geschäftshaus, das Haus Vaterland und weitere Gebäude jedoch erneut nieder. In den folgenden Jahren machte sich recht bald in praktisch allen Gebäuden rund um den Potsdamer Platz, die die Zerstörungen des Krieges halbwegs überstanden hatten, Leerstand breit, da das gesamte Areal über Jahrzehnte hinweg für Investoren jegliches Interesse verloren hatte.
Diese Entwicklung verstärkte sich noch im Jahr 1961, als der Platz durch die Berliner Mauer geteilt und somit de facto zum Grenzgebiet wurde. Bis Mitte der 1970er Jahre wurden nahezu alle übriggebliebenen Gebäude abgerissen. Auf der Ostseite des Platzes war hierfür das übersteigerte Sicherheitsbedürfnis der DDR verantwortlich: An keiner anderen Stelle der Berliner Mauer waren die eigentliche Mauer und die sogenannte „Hinterlandmauer“ durch einen derart breiten Todesstreifen voneinander getrennt wie am Potsdamer Platz. Alle Gebäude, die innerhalb des Streifens lagen, mussten verschwinden, darunter fast alle Häuser an der Zimmerstraße sowie die Reste des Kaufhauses Wertheim am Leipziger Platz. Auf der Westseite kaufte der Senat von Berlin nach und nach die ungenutzten Ruinengrundstücke auf, um die Gebäudereste abzureißen, da diese auch eine Gefahrenquelle darstellten. So wurden unter anderem die Reste des Anhalter Bahnhofs, das Prinz-Albrecht-Palais und das Völkerkundemuseum geopfert. Im Jahre 1976 wurden die noch recht beachtlichen Reste des Hauses Vaterland abgetragen, nicht zuletzt, da man zu jener Zeit noch glaubte, das Gelände zum Bau einer Stadtautobahn planieren zu müssen, die jedoch niemals gebaut wurde. Ein langsamer Meinungswechsel setzte im Westen aber im Jahr 1981 mit der Wiederherstellung des Martin-Gropius-Baus, des ehemaligen Kunstgewerbemuseums, ein.
Bis zum dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 fristete der Platz ein recht randständiges Dasein als innerstädtische Brache. Abseits der üblichen Touristenströme besiedelten den auf der Westseite der Mauer gelegene Teil des Areals Imbissbuden, Souvenirgeschäfte für Touristen sowie Podeste, von denen aus man einen Blick in den östlichen Teil der Stadt erhalten konnte.
Der Potsdamer Platz heute
Im Jahr 1990, kurz nach der Öffnung der Mauer, führte Roger Waters das Konzert The Wall auf dem Niemandsland zwischen Potsdamer Platz und Pariser Platz auf. Es wurde das bislang größte Konzert in der Geschichte der Rockmusik. In Hinblick auf die Stadtentwicklung stellte sich spätestens seit der Wiedervereinigung die Frage, wie die traditionelle Klammer zwischen dem östlichen und dem westlichen Zentrum Berlins in Zukunft aussehen sollte. Die Veräußerung der Grundstücke an den damaligen Automobilkonzern Daimler-Benz AG (1998–2007 DaimlerChrysler AG, seit 2007 Daimler AG) seitens des Berliner Senats erfolgte sehr rasch. Unter dem Senatsbaudirektor Hans Stimmann wurde eine vollständig neue städtebauliche Anlage durchgesetzt, die im Stil der Postmodernen Architektur gehalten sein sollte. Die so realisierte Anlage soll der von Stimmann so bezeichneten „europäischen Stadt“ und dem Begriff einer „kritischen Rekonstruktion“ entsprechen. Das Konzept einer „City für das 21. Jahrhundert“ fand nicht nur Zustimmung, sondern zog auch Kritik auf sich. Kritisiert wurde zum einen die Schnelle der Veräußerung, zum zweiten die Aufgabe eigenen städtischen Planungswillens und zum dritten die Tatsache, dass die Investoren die Straßen und Plätze nicht nur errichteten, sondern durch den Eigentumserwerb auch das Hausrecht in einem öffentlich zugänglichen Stadtgelände erwarben. Befürworter hingegen wiesen auf die angespannte Berliner Finanzlage hin und argumentierten, dass die Neugestaltung der riesigen Brachfläche letztlich nur durch einen kühnen Wurf aus einem Guss möglich sei.
Während der 1990er-Jahre wurde der Potsdamer Platz zur „größten Baustelle Europas“. Von einem als „Infobox“ bezeichneten Aussichts-Container auf dem gegenüber liegenden Leipziger Platz konnten Berliner und Touristen den Fortschritt der Bauarbeiten beobachten und Modelle der zukünftigen Bauten betrachten. Grob eingeteilt entstanden auf der an den ehemaligen Potsdamer Platz angrenzenden Brache vier unterschiedliche Komplexe. Das nordwestliche, zwischen der neuerbauten Entlastungsstraße und dem (neuen) Potsdamer Platz liegende, 27.000 m² umfassende Sony Center wurde vom dem US-Amerikaner Helmut Jahn gestaltet. Untergebracht sind in dem dreieckigen Areal Cafés, das Filmmuseum Berlin mit der „Deutschen Kinemathek“, Appartements, Büros sowie die europäische Zentrale von Sony. Richtung (neuer) Potsdamer Platz endet das Sony-Areal mit dem Sitz der Holding der Deutschen Bahn in Berlin, dem BahnTower.
Südlich daran schließt sich das Gelände von Daimler an, mit rund 70.000 m² der beherrschende Gebäudekomplex am heutigen Potsdamer Platz. Unter anderem steht hier das von dem italienischen Stararchitekten Renzo Piano entworfene debis-Haus, ehemaliger Hauptsitz der Daimler-Dienstleistungstochter debis und erkennbar an dem markanten grünen Würfel auf seiner Spitze. Heute hat dort die Daimler Financial Services ihren Firmensitz.
Direkt gegenüber dem BahnTower befindet sich ein weiteres markantes Hochhaus: der von Hans Kollhoff im New Yorker Backsteinstil entworfene, 103 Meter hohe Kollhoff-Tower. Laut Eigenaussage enthält er den schnellsten Aufzug Europas und ermöglicht von der oben liegenden Dachterrasse einen guten Überblick über den Potsdamer Platz und seine Umgebung.
Auch die restliche Architektur weist teilweise mediterrane Stilzitate auf. Mittelpunkt des Quartiers Daimler ist der im Westen gelegene Marlene-Dietrich-Platz. Um ihn herum angesiedelt sind das Theater am Potsdamer Platz (ehemals Musical-Theater Berlin), das BlueMax (Theater der Blue Man Group, ehemaliges IMAX-Kino), ein Spielcasino, das Luxushotel Grand Hyatt Berlin sowie Varietébühnen und Restaurants. Durch die Lage zwischen zwei Gebäudereihen im südlichen Block und der Überdachung bilden die Potsdamer Platz Arkaden eine überdachte Einkaufsstraße.
Den südlichen Abschluss der Hochhaus-Triade am Platz bildet ein von Renzo Piano entworfenes Gebäude, in dem heute PricewaterhouseCoopers seine Berlin-Niederlassung hat. Es hat, wie der benachbarte Kollhoff-Tower – einen dreieckigen Grundriss und ist im hinteren Bereich treppenartig gestaltet – sodass es zur nachfolgenden Bebauung überleitet. Der obere senkrechte Teil hat aber im Gegensatz zum Kollhoff-Tower eine verglaste Fassade. In die beiden neuen Gesamtkomplexe integriert sind auch die beiden einzigen übrig gebliebenen Altbauten:
Das ehemalige Weinhaus Huth im Quartier Daimler ist mittlerweile ein Restaurant.
Die Überreste des alten Hotels Esplanade wurden in das Sony Center integriert. Hierzu war eine spektakuläre und aufwendige Versetzung des „Kaisersaals“ notwendig: Er wurde um 75 Meter verschoben.
Zwei kleinere Baueinheiten komplettieren die Neubebauung der ehemaligen Brache: im Norden das zwischen Sony Center und Tiergarten gelegene, unter anderem von Otto Beisheim errichtete Beisheim-Center mit mehreren Hotels wie dem Marriott und dem Ritz-Carlton, und weiter im Süden die Park Kolonnaden – fünf vorwiegend mit Büroraum verplante Gebäude. Am östlichen Ende des Potsdamer Platzes steht das von Hans Kollhoff entworfene Delbrück-Hochhaus, auch bekannt als Ebenso wie im Kollhoff-Tower finden sich im Delbrück-Hochhaus renommierte Rechtsanwalts-, Steuerberater-, Wirtschaftsprüfer- und Unternehmensberaterbüros.
Mit dem Tilla-Durieux-Park und dem Henriette-Herz-ParkTilla-Durieux-ParkHenriette-Herz-Park. Besonderes Merkmal dieser zweiten, in Richtung des Tiergartens gelegenen Parkfläche ist die in Schollen gegliederte Höhenmodellierung sowie die aus finnischem Granit bestehende Einfassung der Rasenflächen. Sowohl der Tilla-Durieux-Park als auch der kleinere Henriette-Herz-Park ergänzen die Geschäftigkeit des restlichen Areals durch Räume für Ruhe und Entspannung. Beide Parkanlagen erfreuen sich breiter Akzeptanz und werden – vor allem im Sommer – gerne auch als Liegewiesen zur Erholung genutzt. wurden auch zwei Parkanlagen realisiert. Der grenzt über eine schräge, sich der Länge nach um die eigene Achse drehende Wiesenfläche das Quartier Daimler von den Park Kolonnaden ab. Er befindet sich an der Stelle des ehemaligen Potsdamer Bahnhofs. Unter ihm verlaufen die vier Bahnröhren des Tiergartentunnels. In der Mitte der rechteckigen, 450 Meter langen Grundfläche ist die Rasenfläche unterbrochen. Fünf überdimensional lange Edelstahlwippen sind dort von den Architekten des Parks angeordnet worden. Sie erfüllten damit auf eine etwas andere Art und Weise die Forderung der Politik nach einem Spielplatz. Zwischen Sony Center und Beisheim-Center liegt der vom gleichen Architektenteam entworfene
Obwohl Firmenhochhäuser, Geschäfts- und Bürobauten das Bild am neuen Potsdamer Platz bestimmen, ist langfristig eine Wohnfläche von 20 % vorgesehen. Hochgerechnet heißt dies, dass hier einmal 20.000 Menschen wohnen sollen. Aufgrund des Reißbrettentwurfs befürchten Kritiker, dass hier letztlich eine „Stadt in der Stadt“ entsteht. Angemerkt wird bei aller Geschäftigkeit, dass sonst zum metropolitanen Straßenbild dazugehörende Personengruppen wie etwa Obdachlose, Punks oder auch Straßenmusiker am Potsdamer Platz nicht anzutreffen sind und das Ganze so einen sehr synthetischen, künstlichen Charakter aufweise.
Zögerlichen Einzug in die lange verödete Berliner Mitte hält mittlerweile auch die Kultur. Ein wesentlicher Meilenstein war die Eröffnung der Berlinale im Jahr 2000 im Sony Center. Der Innenhof des Sony Centers, die Sony Plaza, war zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 als sportliches Sendezentrum des ZDF umgebaut worden. Zumindest Teile des Areals werden mittlerweile von Einheimischen wie Touristen rege frequentiert. Der Komplex hat sich zur fünftwichtigsten Kaufadresse der Hauptstadt entwickelt. Sogar Skeptiker räumen mittlerweile ein, dass durch die Neubebauung zumindest das Leben wieder an den Potsdamer Platz zurückgekehrt ist.
Anfang Oktober 2007 wurde bekannt, dass die Großkonzerne Daimler und Sony ihre Areale zum Verkauf anbieten. Am 13. Dezember 2007 wurde das Daimler Areal an die Immobilientochter des Finanzdienstleistungskonzerns SEB zu einem geheimgehaltenen Preis verkauft, der gewünschte Mindestpreis wurde mit 1,2 Mrd. Euro angegeben. Hierzu gehören unter anderem die Potsdamer Platz Arkaden. Daimler bleibt bis 2012 mit 50 % Hauptmieter in den Gebäuden.
Die rote „Infobox“ wurde nach dem Ende der Neubebauung im Jahr 2001 demontiert. Ein ähnliches Bebauungskonzept ist auch für den östlich an den Potsdamer Platz anschließenden und inzwischen weitgehend bebauten Leipziger Platz vorgesehen.
Kaiser Wilhelm Gedächniskirche
Die evangelische Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, umgangssprachlich kurz Gedächtniskirche, steht auf dem Breitscheidplatz am Kurfürstendamm in Berlin-Charlottenburg. Sie besteht aus mehreren Baukörpern, das Ensemble ist denkmalgeschützt.
Der neoromanische Bau
Kaiser Wilhelm II. veranlasste den Bau der Kirche, um eine religiöse Gedenkstätte zu Ehren seines Großvaters Wilhelm I. zu schaffen. Den dafür ausgeschriebenen Architekturwettbewerb gewann Franz Schwechten, königlicher Baurat und Mitglied der Bauakademie, der in Berlin zuvor schon den Anhalter Bahnhof erbaut hatte. Das Kaiserpaar wählte den Entwurf aus, der eigentlich zuständige Kirchenbau-Verein gab danach seine Zustimmung. Wiederholt nahm der Kaiser energisch Einfluss auf die Bauausführung, besuchte dabei auch mehrmals die Baustelle. An der Finanzierung beteiligte sich die kaiserliche Familie allerdings kaum. Die Baukosten von 6,8 Mio. Mark hatten hauptsächlich die deutschen Provinzen aufzubringen. Der Grundstein wurde am 22. März 1891 gelegt, am 1. September 1895 konnte die Einweihung gefeiert werden.
Schwechten, ein gebürtiger Kölner, hatte einen Entwurf im Stil der Neuromanik geliefert, orientiert an den romanischen Kirchen des Rheinlandes. Die asymmetrische Ausrichtung im Straßennetz erinnerte an das Bonner Münster, der Chor an die evangelische Marienkirche in Gelnhausen. Viele Details wurden sehr genau übernommen. Die Nachahmung ging so weit, dass für die Fassade Tuffstein benutzt wurde, der in der Eifel vorkommt und für rheinische Kirchen Verwendung fand, in Brandenburg aber völlig fremd und zudem als weiches Gestein nicht sehr widerstandsfähig im örtlichen Klima ist.
Das Gebäude mit seinen fünf Türmen wirkte beeindruckend monumental. Der Hauptturm war mit 113 Metern der höchste der Stadt. Nach dem Beispiel dieser Kirche wurde die Neuromanik zeitweilig in ganz Deutschland zum beliebten Baustil. Auch das Innere war aufwändig gestaltet. Im Vorraum befanden sich kunsthandwerklich bedeutende Mosaiken, darunter eine Darstellung, in der Mitglieder der Hohenzollernfamilie das Kreuz verehren – eine Reminiszenz an die Vorstellung vom Gottesgnadentum weltlicher Herrscher, die auch damals schon längst als überholt galt. Dem Kaiser aber waren dieser Gedanke und seine Präsentation in der Gedächtniskirche wichtig. Für die Denkmalhalle schuf der Bildhauer Adolf Brütt einen 1906 vollendeten Bildzyklus, der das Geschehen der Befreiungskriege dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 gegenüberstellte.
Ein Nebenaspekt bei der Entstehung der Kirche war der Einfluss des erzkonservativen und antisemitischen Hof- und Dompredigers Adolf Stoecker. In seinem Umfeld entstand eine evangelische Kirchenbauinitiative, die 1890 zur Gründung des Evangelischen Kirchenbau-Vereins unter dem Protektorat der Kaiserin führte. Schon 1887 hatte Stoecker versucht, den Thronfolger – der 1888 Kaiser wurde – für seine Ziele zu gewinnen. Diese Kontakte verursachten heftige politische Kontroversen und erste ernsthafte Differenzen zwischen Wilhelm II. und Reichskanzler Otto von Bismarck.
In Benzingerode, einem Ortsteil von Wernigerode, steht eine Nachbildung der Kirche im Maßstab 1:10, die mit Zustimmung des Architekten kurz nach der Fertigstellung des Originals errichtet wurde.
Die Nachkriegsbauten
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche bei alliierten Bombenangriffen im November 1943 weitgehend zerstört. Zunächst dachte man daran, im Inneren der Ruine eine neue, gläserne Kirche entstehen zu lassen. Einen späteren Wettbewerb gewann im März 1957 der Architekt Egon Eiermann, der den vollständigen Abriss der Ruine und einen modernen Neubau vorschlug. Diese Pläne verursachten eine ungewohnt leidenschaftliche öffentliche Architekturdebatte. Sie endete mit einem Kompromiss, der sowohl vom Architekten als auch von den Bürgern widerstrebend akzeptiert wurde. Die 68 Meter hohe Ruine des alten Hauptturms blieb, bautechnisch gesichert, als Mahnmal gegen den Krieg erhalten, umgeben von einem vierteiligen Bauensemble nach den Entwürfen Eiermanns – dem achteckigen Kirchenschiff, dem sechseckigen Glockenturm, der viereckigen Kapelle und dem Foyer. Der Architekt hatte auch alle wesentlichen Elemente für den Altarraum entworfen – Altar, Kanzel und Taufschale, Kerzenleuchter, Lampen und Gestühl. Am 17. Dezember 1961 wurde die fertige Kirche durch den Landesbischof Otto Dibelius eingeweiht.
Turmuhr
Die Uhr an der Hauptturm-Ruine wurde 1959 mit einem Aufwand von 430.000 Mark auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Sehr selten ist die Beleuchtung der Uhrzeiger durch Neonröhren. Gespendet wurde der Betrag u. a. von Militärbischof Hermann Kunst, der an die Spende die Bedingung geknüpft hatte, dass die Uhr beleuchtet sei. Am 24. Januar 2008 wurde von Uhrmachermeister Ingo Zimmer drei Uhrmotoren wegen irreparabler Schäden außer Betrieb gesetzt und die Uhrzeiger auf 12:00 Uhr festgestellt. Einzig die an der Ostseite befindliche Uhr zeigt weiter die aktuelle Uhrzeit an. Der gegenwärtige Pfarrer Martin Germer und Architekt Ulrich Neuendorff hoffen, die Uhrwerke bis Ende 2008 wieder in Betrieb nehmen zu können, falls bis dahin genügend Spendeneinahmen zusammenkommen.
Ein Charakteristikum der neuen Gebäude sind die gerasterten Wände, die aus insgesamt mehr als 30.000 kleinen Glasfenstern bestehen. Der französische Glaskünstler Gabriel Loire, der Glaswände und Glasfenster für etwa 400 Kirchen allein in Frankreich und zahlreiche weitere in aller Welt entwarf, hatte sie in seiner Werkstatt in Chartres vorbereitet. Besonderes starkes, farbiges Glas wurde in unregelmäßige, kleine Teile zerschlagen, zu quadratischen Formen geordnet und in Betongitter eingefügt. An den Bruchflächen der Glasstücke wird das einfallende Licht zusätzlich gebrochen, ähnlich dem Effekt bei geschliffenen Edelsteinen. In Berlin hängte man die Raster-Elemente dann in die Stahlkonstruktion der Fassaden ein. Nachts wirken die Bauten farbig illuminiert, tagsüber sind die Innenräume in das vorwiegend blau getönte Licht getaucht. Die doppelwandige Konstruktion hält den Lärm der nahe gelegenen, belebten Straßen fern.
Als Zeichen der Versöhnung gelangte ein Nagelkreuz von Coventry in die Gedächtniskirche. Die Nägel, aus denen es geformt wurde, stammen von verbrannten Dachbalken der Kathedrale in Coventry, die im Zweiten Weltkrieg bei deutschen Luftangriffen zerstört und ebenfalls bewusst als Ruine erhalten wurde. Ein ähnliches Symbol ist die Madonna von Stalingrad, eine Zeichnung, die Kurt Reuber zu Weihnachten 1942 als Wehrmachtsarzt im Kessel von Stalingrad (heute: Wolgograd) anfertigte; Kopien hängen in einer Kapelle der Kathedrale von Coventry, in der russisch-orthodoxen Kathedrale von Wolgograd und in zahlreichen anderen Kirchen.
Inzwischen gilt die Gedächtniskirche als wichtiges Denkmal der Nachkriegsmoderne und als eines der Wahrzeichen Berlins. Sie wird vielfach von Touristen aufgesucht.
Momentan befindet sich die Turmruine in einem sehr beunruhigenden Zustand und bedarf einer umfassenden Sanierung. Auf Initiative der Kirchengemeinde und der für den Erhalt des Gebäudeensembles verantwortlichen Stiftung Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche haben sich bereits mehrere Berliner Unternehmen zusammengefunden, um Geld zu Deckung der erwarteten Sanierungskosten von mindestens 3,3 Mio. Euro zu sammeln.
Luftbrückendenkmal
Das zeitlich erste Luftbrückendenkmal ist eine 1951 in Berlin am Platz der Luftbrücke unmittelbar vor dem Flughafen Tempelhof nach Plänen von Eduard Ludwig (1906–1960) errichtete Skulptur, die an die Berliner Luftbrücke mit ihren Opfern erinnern soll, im Berliner Volksmund auch als Hungerharke oder Hungerkralle bezeichnet.
Die drei Streben („Krallen“) des als Bogenansatz nach Westen ausgerichteten Denkmals stehen sinnbildlich für die drei Luftkorridore zwischen West-Berlin und der damaligen Trizone (spätere Bundesrepublik Deutschland). Die Inschrift am Rundsockel lautet: „Sie gaben ihr Leben für die Freiheit Berlins im Dienste der Luftbrücke 1948/1949“. Darunter sind die Dienstgrade und Namen aller bei den Unfällen Verstorbenen verzeichnet.
Zur Berliner Denkmal-Skulptur korrespondierende Duplikate stehen an der ehemaligen Rhein-Main Air Base auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens (ehemals Amerikanische Zone) sowie – in etwas kleinerer Ausführung – am Militärflughafen Wietzenbruch bei Celle (ehemals Britische Zone).
Das Luftbrückendenkmal in Frankfurt wurde 1985 auf die Initiative eines deutsch-amerikanischen Luftbrückenvereins aufgestellt, der hierfür 900.000 DM sammelte. Im Sockel sind die Namen der Opfer eingraviert. Neben dem Denkmal stehen eine Douglas C-47 und eine Douglas C-54 – Flugzeugtypen, die bei der Luftbrücke eine große Rolle spielten. Das Denkmal ist zurzeit nicht öffentlich zugänglich und kann nur durch den Zaun des Flughafengeländes betrachtet werden (von der A 5 aus oder über einen Fußweg).
Das Luftbrückendenkmal in Celle-Wietzenbruch wurde am 24. Juni 1988, exakt 40 Jahre nach Beginn der Berlin-Blockade, von der Stadt Celle und hochrangigen Gästen aus Deutschland, den USA, Großbritannien und Frankreich eingeweiht. Es steht an der Landesstraße 310 am Abzweig zum Fliegerhorst Celle. Der Bau wurde am 10. September 1985 vom damaligen Celler Ratsmitglied Karl Duffner bei der Stadtverwaltung Celle im Hinblick auf den 40. Jahrestag der Berlin-Blockade zum Gedenken an deren Opfer sowie der Rolle des Fliegerhorstes in Wietzenbruch beantragt und vom Hochbauamt als 13,5 Tonnen schwere und sechseinhalb Meter hohe Nachbildung des Berliner Luftbrückendenkmals ausgeführt. Das Bauwerk weist mit den drei symbolischen „Krallen“ – wie auch das Frankfurter Denkmal – in Richtung Berlin. Das umgebende Gelände ist öffentlich zugänglich und parkähnlich angelegt. Karl Duffner verstarb im Dezember 1987, ein halbes Jahr vor Vollendung seiner Idee. Geschichtlicher Hintergrund
Die Sowjetunion hatte versucht, die von der Sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR, umschlossene Teilstadt West-Berlin von den drei Besatzungszonen der Westalliierten, der späteren Bundesrepublik Deutschland, abzuschneiden und sie durch die Berlin-Blockade im wahrsten Sinne des Wortes „auszuhungern“, um sie letztlich dem sowjetischen Einflussbereich zu unterwerfen. Daraufhin erfolgte von Juni 1948 bis Mai 1949 eine Versorgung der Stadt durch die Westalliierten über drei Luftkorridore, wobei die United States Air Force (USA) und die Royal Air Force (Großbritannien) sich aktiv mit Militärpiloten und Militär- bzw. Ziviltransportflugzeugen, sogenannten „Rosinenbombern“, beteiligten. Frankreich half bei der Errichtung des Berliner Flughafens Tegel im französischen Sektor der Viersektorenstadt. Zahlreiche Piloten verunglückten, oder verloren ihr Leben während ihrer gefährlichen Tages- und Nachteinsätze, bei manchmal extremen Wetterbedingungen.
Rotes Rathaus
Das Rote Rathaus, oder auch Berliner Rathaus, liegt an der Rathausstraße (bis 1951 Königstraße) in Alt-Berlin im Ortsteil Mitte (Bezirk Mitte) von Berlin und ist Sitz des Berliner Senats (früher Magistrat) und des Regierenden Bürgermeisters. Der Name des Gebäudes bezieht sich auf die Fassadengestaltung mit roten Klinkern.
Das Gebäude wurde zwischen 1861 und 1869 von Hermann Friedrich Waesemann erbaut. Vorbild für die Architektur ist das Rathaus in Thorn in Westpreußen. Die Architektur des Turms ist an die Türme der Kathedrale von Laon in Frankreich angelehnt.
Es ersetzte mehrere teilweise aus dem Mittelalter stammende Gebäude und nimmt einen ganzen Straßenblock ein. Die mittelalterliche Gerichtslaube, Teil des alten Rathauses, wurde erst 1871 abgerissen, Originalteile wurden in einer Kopie von Heinrich Strack im Park Babelsberg verwendet.
Außergewöhnlich ist der teilweise erhaltene bauplastische Schmuck am umlaufenden Balkon in Höhe des ersten Stockwerks. Die 36 Reliefs mit Ereignissen der Geschichte Berlins und Brandenburgs vom 12. Jahrhundert bis 1871 wurden zwischen 1876 und 1879 von Ludwig Brodwolf (1839–1895), Alexander Calandrelli, Otto Geyer (1843–1914) und Rudolf Schweinitz (1839–1896) gestaltet.
Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde das Rathaus von 1951 bis 1956 wieder aufgebaut und beherbergte in Folge der Teilung Berlins den Ost-Berliner Magistrat, die Stadtverordnetenversammlung und war Sitz des Oberbürgermeisters von Ost-Berlin. Der West-Berliner Senat war bis 1991 im Rathaus Schöneberg untergebracht. 1991 zog die wiedervereinigte Verwaltung offiziell wieder zurück ins Rote Rathaus. Es dient seitdem als Sitz des Berliner Senats und des Regierenden Bürgermeisters.
Schloss Bellevue
Schloss Bellevuein Berlin ist der erste Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten. Es liegt am Westrand des Tiergartens, direkt am Spreeufer, unweit der Siegessäule, des Reichstagsgebäudes und des Brandenburger Tores, im Zentrum der deutschen Hauptstadt Berlin. Seinen Namen erhielt es wegen des schönen Ausblicks auf die Spree. Die offizielle Adresse lautet: Schloss Bellevue, Spreeweg 1, 10557 Berlin(-Tiergarten).
Architektur
Das Schloss wurde im Auftrag des jüngeren Bruders von Friedrich II., Ferdinand von Preußen, nach Plänen von Michael Philipp Boumann errichtet und 1786 fertiggestellt. Dabei wurden ältere schon vorhandene Gebäudeteile einbezogen. Sein Grundriss ist eine langgestreckte zweigeschossige Dreiflügelanlage bestehend aus dem langgestreckten Hauptbau und den beiden Seitenflügeln (links „Damenflügel“, rechts „Spreeflügel“) im frühklassizistischen Stil. Die insgesamt 19 Fensterachsen des mittleren Flügels gliedert ein dreiachsiger Mittelrisalit mit einem figurenbekrönten Dreiecksgiebel, der auf vier Pilastern im korinthischen Stil ruht. Dort befindet sich heute auch der Haupteingang des Schlosses, der sich früher in den durch einen Fries optisch abgesetzten Ecken der Schlossanlage befand.
Das Innere des Schlosses wurde im Zuge zahlreicher Umnutzungen wiederholt umgestaltet. Die Renovierung im Stil der 50er wurde wegen ihrer ahistorischen Zufügungen und Umbauten als „Mischung aus Filmstar-Sanatorium und Eisdiele“ verspottet und ist ihrerseits großenteils zahlreichen weiteren Renovierungen gewichen. Aus Denkmalschutzgründen werden zwei Salons mit dem dunkelgetäfelten 50er-Interieur erhalten.
Aus der Entstehungszeit ist lediglich der 1791 von dem Architekten Carl Gotthard Langhans entworfene Ballsaal im Obergeschoss des Schlosses erhalten. Die Repräsentationsräume präsentieren sich auch nach der jüngsten Renovierung (2004–2005) im Stil der 80er Jahre, in denen eine behutsame Annäherung an alte Dekorationsformen mit teilweise neuen Materialien versucht wurde.
Nutzung
Ferdinand nutzte es bis zu seinem Tod 1813 als prinzliches Lustschloss und königlichen Landsitz. Danach wohnte sein Sohn August dort, bis das Schloss 1843 von Friedrich Wilhelm IV. erworben wurde, der 1844 in einem Flügel des Erdgeschosses das erste Museum für zeitgenössische Kunst in Preußen einrichten ließ – diese „Vaterländische Galerie“ war der Vorgänger der Nationalgalerie. Nach deren Auszug 1865 wurde das Schloss bis 1918 wieder vom Hof genutzt.
Im Ersten Weltkrieg diente es der Obersten Heeresleitung und der Regierung mit den Alliierten als Besprechungsort. Anschließend stand das Schloss zunächst leer. Von 1929 an nutzte man es als Bürogebäude, Volksküche und Ausstellungshalle. Die Seitenflügel dienten als Mietwohnungen, bis 1935 das „Staatliche Museum für Deutsche Volkskunde“ dort untergebracht wurde. Schon 1938 wurde das Schloss jedoch durch den Architekten Paul Baumgarten zum Gästehaus der Reichsregierung umgebaut. Diese Funktion erfüllte es nach einem Umbau, bei dem auch der jetzige Mitteleingang neu gestaltet wurde bis zum Kriegsausbruch jedoch nur ein Mal.
Bereits im April 1941 von Brandbomben getroffen und ausgebrannt, wurde das Schloss nach Kriegsende zunächst notdürftig gesichert, ab 1954 wieder aufgebaut und 1958 als provisorischer Amtssitz des Bundespräsidenten hergerichtet. Ab 1957 diente es neben der Villa Hammerschmidt als zweiter – Berliner – Amtssitz des Bundespräsidenten, der es jedoch nur gelegentlich, beispielsweise für Konzertveranstaltungen, nutzte. 1986–1987 wurde das Schloss gründlich renoviert und nach Plänen aus der Zeit vor der Zerstörung wiederhergestellt.
1991 wurde die Bewachung des Schlosses von der Berliner Polizei an den Bundesgrenzschutz abgegeben.
1994 verlegte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker den ersten Amtssitz hierher. Von 1996 bis 1998 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft nach Plänen der Architekten Martin Gruber und Helmut Kleine-Kraneburg das Bundespräsidialamt errichtet. Roman Herzog war der einzige Bundespräsident, der von 1994 bis 1998 auch selbst im Schloss wohnte. Er soll das Schloss wegen seines schlechten technischen Zustandes und häufiger Pannen von Heizung, sanitären und elektrischen Anlagen bitter-ironisch als „Bruchbude“ bezeichnet haben.
Nachdem sich die technischen Pannen häuften, wurde eine Sanierung und grundlegende Erneuerung der technischen Ausstattung 2004–2005 durchgeführt. Während der Renovierung hatte der Bundespräsident sein Büro in das Bundespräsidialamt verlegt. Anfang Januar 2006 wurde Bellevue dem Bundespräsidenten wieder als Amtssitz übergeben. Wie sein Vorgänger Johannes Rau wohnt auch Horst Köhler nicht im Schloss Bellevue, sondern in einer Dienstvilla in Berlin-Dahlem. Die früheren Wohnräume wurden deshalb zu einem Bürotrakt für die Präsidentengattin umgebaut.
Schloss Charlottenburg
Das Schloss Charlottenburg befindet sich im Ortsteil Charlottenburg des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin. Es gehört zur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.
Geschichte
Das Schloss wird zunächst als Lietzenburg zwischen 1695 und 1699 von dem Architekten Johann Arnold Nering im Auftrag von Sophie Charlotte, der Gattin des Kurfürsten Friedrich III., im Stil des italienischen Barocks errichtet. Nach der Krönung Friedrichs zum König Friedrich I. in Preußen und Sophie Charlottes zur Königin 1701 wird das ursprünglich als Sommerhaus konzipierte Schloss vom Architekten Eosander von Göthe zu einer prachtvollen Anlage erweitert. Nach dem Tod seiner Gemahlin 1705 nannte der König das Schloss und die angrenzende Siedlung ihr zu Ehren Charlottenburg. Von 1709 bis 1712 wurde ein weiterer Ausbau durchgeführt, bei dem der Ehrenhof mit der markanten Schlosskuppel und die (westliche) Orangerie entstanden.
Für Schloss Charlottenburg war ursprünglich auch das Bernsteinzimmer bestimmt – eine komplette Wandvertäfelung aus Bernstein, die später auch als „das achte Weltwunder“ bezeichnet werden sollte. Entworfen wurde es von dem Architekten und Bildhauer Andreas Schlüter. Die Anfertigung wurde zunächst dem dänischen Bernsteindreher Gottfried Wolffram anvertraut, der sich wohl seit 1701 in Diensten Friedrich I. befand. 1706 wurde die Ausführung den Danzigern Ernst Schacht und Gottfried Turau übertragen, da Wolfframs Preise als zu hoch empfunden wurden. Für welchen Raum dieser Schmuck ausersehen war, war lange Zeit unbekannt – heute gilt die Rote Damastkammer als gesichert. 1712 wurde die Arbeit noch erwähnt, ist jedoch für Charlottenburg nicht mehr vollendet worden. Teile der Bernsteinvertäfelung wurden im Berliner Stadtschloss in ein an den Weißen Saal angrenzendes Kabinett eingebaut. Friedrich Wilhelm I. machte das Bernsteinzimmer dann dem russischen Zaren Peter dem Großen im Jahr 1716 zum Geschenk.
Nach dem Tode Friedrichs I. im Jahr 1713 führte das Schloss Charlottenburg unter dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm I. ein Schattendasein. Seinem ökonomischen Sinn widerstand es jedoch, das Schloss gänzlich zu vernachlässigen. So wurden dem Bau die notwendigen Unterhaltungsmaßnahmen nicht versagt; auch mussten die Räume in der kalten Jahreszeit geheizt werden, damit die „paneelarbeit und meubles nicht verstocken“. Zudem wusste Friedrich Wilhelm I. das Schloss für offizielle und repräsentative Zwecke durchaus zu nutzen. Hier wurde 1725 mit Georg I. von England der „Charlottenburger Vertrag“ abgeschlossen, der dem brandenburgischen Hause die langumkämpften Erbansprüche auf Jülich-Kleve sicherte. Ebenso herrschte im Schloss tagelang festliches Leben, als August der Starke im Sommer 1728 dem König einen Gegenbesuch abstattete.
Sofort nach dem Tode Friedrich Wilhelms im Jahr 1740 machte der neue König Friedrich II. (später Der Große bzw. Alter Fritz genannt) Charlottenburg zu seiner Residenz. Er fühlte sich zu diesem Ort, an dem seine schöngeistige und hoch gebildete Großmutter Sophie Charlotte gewirkt hatte, sehr hingezogen. So ließ er zunächst Räume in Obergeschoss des Mittelbaus (Altes Schoss) für sich herrichten. Die von Friedrich Christian Glume ausgeführten – und im Zweiten Weltkrieg gänzlich verloren gegangenen – Schnitzereien der Vertäfelungen waren noch so unbeholfen, dass sie lange Zeit für Arbeiten aus dem 19. Jahrhundert gehalten wurden (Friedrich Wilhelm IV. und seine Gemahlin Elisabeth bewohnten später diese Räume). Gleichzeitig hatte Friedrich den Auftrag gegeben, das Schloss durch Knobelsdorff für seine Bedürfnisse im Stil des Rokoko erweitern zu lassen, wobei – anstelle der geplanten, aber unter seinem Vater nicht mehr verwirklichten östlichen Orangerie – der Neue Flügel (seit der Nachkriegszeit Knobelsdorff-Flügel genannt) entstand. Danach erlosch Friedrichs Interesse an Charlottenburg jedoch zugunsten des 1747 fertiggestellten Schlosses Sanssouci bei Potsdam.
Seine heutige Form erhielt das Schloss unter Friedrich Wilhelm II. mit dem den westlichen Abschluss bildenden Schlosstheater (das jedoch bereits am Ende des 19. Jahrhunderts zum Möbeldepot umfunktioniert wurde) und der Kleinen Orangerie von Carl Gotthard Langhans. Das Schlosstheater spielte in der Geschichte des deutschen Theaterwesens eine wichtige Rolle, da Friedrich Wilhelm II. es zu einer Pflegestätte der unter Friedrich dem Großen vernachlässigten deutschen Literatur machte. In dem seit 1795 auch für Bürgerliche freigegebenen Theater gingen Stücke von Goethe und Lessing über die Bühne. Im Neuen Flügel ließ sich Friedrich Wilhelm II. auf der Südseite des ersten Stockwerks eine Winterwohnung sowie im Erdgeschoss der zum Park gelegenen Nordseite eine Sommerwohnung im Stile des Frühklassizismus völlig neu einrichten.
Friedrich Wilhelm III. ließ im Innern des Schlosses keine größeren Veränderungen vornehmen. Lediglich nach der Rückkehr aus dem Exil kam es zur völligen Neugestaltung des Schlafzimmers der Königin Luise nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels. Unter Friedrich Wilhelm IV. wurden unter anderem die Räume des ersten Stockwerks des Alten Schlosses (Mittelbau) im gravitätischen Stil des späten Klassizismus sowie Neo-Rokoko für ihn und seine Gemahlin Elisabeth als Wohnung neu eingerichtet. Nach dem Tode Friedrich Wilhelms IV. (1861) nutzte Königin Elisabeth das Schloss als Witwensitz. König/Kaiser Wilhelm I. zeigte wenig Interesse an Charlottenburg.
Im sogenannten „Dreikaiserjahr“ 1888 diente das Schloss König Friedrich III., dem todkranken „99-Tage-Kaiser“ als Residenz.
Schlossgarten
Der Schlossgarten Charlottenburg (volkstümlich meist Schlosspark) wurde ab 1697 von Siméon Godeau als französischer Barockgarten angelegt und ab 1788 in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelt. Dabei wurde die Verlandschaftung schrittweise vollzogen. Es kam zu einer Vielzahl von Vorschlägen (darunter drei Pläne Johann August Eyserbecks sowie verschiedene Entwürfe Georg Steiners und Peter Joseph Lennés), die jedoch nur teilweise Umsetzung fanden. Als erstes war das Parterre vor dem Mittelbau (Altes Schloss) in eine Rasenfläche mit lockeren – im Laufe der Zeit immer wieder veränderten – Bepflanzungen umgewandelt worden; auch wurden die geraden Uferlinien des Karpfenteiches und die Wasserläufe verlandschaftet. Jedoch pflegte bereits Friedrich Wilhelm IV. wieder bewusst den geometrischen Stil, indem er das Boskett hinter der barocken Orangerie wieder so herstellen ließ, wie er sie aus seiner Kindheit in Erinnerung hatte. Allerdings entsprach seine Gestaltung nicht genau dem barocken Zustand.
Im Schlossgarten befinden sich das 1788 von Carl Gotthard Langhans erbaute Teehaus Belvedere und der 1824/1825 als neapolitanische Villa errichtete Neue Pavillon. Der von Schinkel für Friedrich Wilhelm III. und seine zweite Frau, der Fürstin Liegnitz, entworfene Neue Pavillon wurde nicht gemeinsam bewohnt. Er wird seit der Nachkriegszeit Schinkelpavillon genannt. 1810 wurde für dessen erste Ehefrau Königin Luise das Mausoleum erbaut.
Zwei weitere Staffagebauten – das Otahitische Korbhaus (um 1790 von Ferdinand August Friedrich Voß entworfen) und das Gotische Angelhaus an der Spree (1788 von Carl Gotthard Langhans) – mussten wegen ihrer leichten Bauweise häufig repariert werden. 1849/50 ein letztes Mal erneuert, wurden das Korbhaus 1865 und das Angelhaus 1884 abgerissen.
Nach starken Verwüstungen im Zweiten Weltkrieg sprach sich vor allem die Direktorin der West-Berliner Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Margarete Kühn, für eine sich dem barocken Zustand annähernde Wiederherstellung des Parterres aus, da es in Deutschland nur wenige, in Berlin aber überhaupt keine barocken Gartenanlagen mehr gab. Dabei entsprechen die 1958 gestalteten broderieverzierten Flächen keinesfalls dem Originalzustand. Weil dieser als zu pflegeaufwendig galt, wurde die Ornamentik anhand verschiedener barocker Musterbücher gestaltet. Auch ist die heutige Fontäne im Wegekreuz deutlich größer ausgeführt als das Ursprungsobjekt. Trotz vielfacher Kritik an dieser unhistorischen Konzeption erfolgte 2001 auf Betreiben der Berliner Gartendenkmalpflege die Restaurierung der Gestaltung aus den 1950er-Jahren, weil diese Anlage mittlerweile ebenfalls als geschichtliches Zeugnis zu bewerten sei.
Heutige Nutzung
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss teilweise zerstört. Nach 1945 wurde es wieder aufgebaut und dient jetzt als Museum (Wohnung Friedrichs des Großen, Kroninsignien von Friedrich I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte, Porzellan und zahlreiche Gemälde; u. a. eine bedeutende Sammlung französischer Malerei des 18. Jahrhunderts, hierunter Watteaus („Einschiffung nach Kythera“). Im ehemaligen Schlosstheater (Langhans-Bau) befindet sich das 2003 nach einer grundlegenden Sanierung wiedereröffnete Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen, in der kleinen Orangerie ein Restaurant. Separat zu besichtigen sind die KPM-Porzellansammlung des Landes Berlin im Belvedere sowie der Neue Pavillon. Seit 1952 hat das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten von Andreas Schlüter (1696) seinen Platz im Ehrenhof.
Von 2004 bis Anfang 2006 wurde Schloss Charlottenburg vorübergehend vom Bundespräsidenten genutzt, solange sein Amtssitz Schloss Bellevue renoviert wurde.
Der Schlossgarten dient den Bewohnern der angrenzenden, dicht besiedelten Charlottenburger Altbaugebiete seit langer Zeit als Naherholungsgebiet. Seit 2004 existieren Pläne der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, ein Eintrittsgeld zu erheben. Gegen diese Absichten hat sich die Bürgerinitiative Rettet den Schloßpark! gegründet.
2007 sind nach elfjährigen Restaurierungsarbeiten wieder alle 20 Attika-Skulpturen auf den Balustraden des Daches zurückgekehrt, nachdem die Erneuerung der Gußnähte und der Farbschicht abgeschlossen wurde. Bereits seit 1970 wurden die 2½ Meter hohen Plastiken als „moderne“ Neuschöpfungen aufgestellt, die dem Barock nachempfunden sind. 1996 wurden sie zunächst in der Gartenanlage neben der Kleinen Orangerie platziert, nachdem eine Absturzgefahr festgestellt wurde.
In der Zukunft soll in einem Seitenflügel das Hohenzollernmuseum untergebracht werden, das sich im zerstörten Schloss Monbijou in Berlin-Mitte gegenüber dem heutigen Bode-Museum befand.
Siegessäule bei Nacht
Die Siegessäule auf dem Großen Stern inmitten des Großen Tiergartens in Berlin wurde von 1864 bis 1873 nach Plänen Heinrich Stracks erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Erbauungsanlass Anlass der Erbauung der Siegessäule waren Siege im Deutsch-Dänischen Krieg 1864. Eingeweiht wurde die Siegessäule am dritten Jahrestag der siegreichen Schlacht bei Sedan (Sedanstag), dem 2. September 1873, als Nationaldenkmal der Einigungskriege. Sie erinnert an die siegreichen Waffengänge Preußens gegen Dänemark 1864 (Deutsch-Dänischer Krieg), während des Deutschen Krieges 1866 gegen Österreich und gegen Frankreich 1870/1871 (Deutsch-Französischer Krieg). Aufgrund dieser Siege wurde der Siegessäule eine Bronzeskulptur aufgesetzt. 1938/1939 wurde die Säule vom Platz der Republik auf ihren heutigen Standort, den Großen Stern, verschoben. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte sie auf Geheiß der französischen Alliierten gesprengt werden, was jedoch keine Unterstützung bei den anderen Siegermächten fand. Der Bau
Der Mittelplatz des Großen Sterns kann über einen Fußgängertunnel unterhalb der Fahrbahn erreicht werden. Die vier – im Jahre 1941 fertiggestellten – neoklassizistischen Torhäuser bieten den Zugang zu diesem Tunnel. Die Pläne hierzu stammen von Johannes Huntemüller. Die Siegessäule selbst besteht aus einem Sockel mit poliertem roten Granit und ursprünglich drei (heute vier) – sich nach oben verjüngenden – Säulentrommeln aus Obernkirchener Sandstein. Außen trägt sie in ihren Kannelierungen in drei Etagen übereinander eroberte Geschützrohre (Kanonenrohre) aus den drei Kriegen. Der vierte Ring wurde erst bei der Umsetzung der Säule 1938/1939 hinzugefügt. Die vierte Säulentrommel ist jedoch nicht mit Geschützläufen, sondern mit vergoldeten Girlanden umrankt. Im Inneren führt eine Wendeltreppe mit 285 Stufen zur 50,66 Meter hoch gelegenen Aussichtsplattform. Von dort aus hat man einen guten Ausblick über den Tiergarten, den Potsdamer Platz, das Brandenburger Tor und das umliegende Stadtgebiet. Die Gesamthöhe der Siegessäule einschließlich der Statue beträgt 66,89 Meter. Auf dem Sockel befindet sich eine Säulenhalle, an deren Innenwand sich ein von Anton von Werner entworfenes Glasmosaik befindet, ausgeführt von der Firma Antonio Salviati. Die Säule trägt eine Bronzeskulptur in Form einer weiblichen Figur, die „Viktoria“. Die von der Säule getragene Figur – die „Viktoria“ Die von Friedrich Drake erschaffene Bronzeskulptur stellt Viktoria mit Lorbeerkranz, adlergeschmücktem Helm und Feldzeichen mit Eisernem Kreuz dar. Im Berliner Volksmund wird sie „Goldelse“ genannt. Zu dieser Bezeichnung kam die 8,30 Meter hohe und 35 Tonnen schwere Figur aufgrund ihrer Vergoldung und einer damals sehr populären gleichnamigen Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift Die Gartenlaue. Friedrich Drake entwarf sie nach dem Modell seiner Tochter Margarethe, die Ausführung erfolgte durch den Berliner Bildgießer Hermann Gladenbeck. Sie wurde 1954 wiederhergestellt und von der Friedenauer Bildgießerei Hermann Noack neu vergoldet sowie 1989 restauriert. Viktoria ist die Siegesgöttin aus der römischen Mythologie und verwandt mit ihrem griechischen Äquivalent Nike. Beide sind geflügelt. Ihr Adlerhelm lässt die Viktoria auch als Borussia, die Personifikation Preußens, erscheinen. Reliefs des Sockels Der Sockel ist verziert mit vier bronzenen Reliefdarstellungen, die die drei Einigungskriege und den siegreichen Einzug der Truppen in Berlin im Jahr 1871 zeigen. Diese Reliefs stammen von den Berliner Bildhauern Moritz Schulz, Karl Keil, Alexander Calandrelli und Albert Wolff. Sie wurden auf Verlangen der Franzosen 1945 entfernt und nach der Restaurierung zur 750-Jahrfeier Berlins wieder angebracht. Geschichtliches um den Standort Ursprünglich wurde die 50,66 Meter hohe Säule auf dem Königsplatz – dem heutigen Platz der Republik – errichtet, direkt vor dem Areal, auf dem ab 1884 der Reichstag erbaut wurde. Von der Säule verlief als Sichtachse die 750 Meter lange und vom Berliner Volksmund als Puppenallee belächelte Siegesallee zum Kemperplatz mit dem Rolandbrunnen. Im Zuge der geplanten Umgestaltung von Berlin zur Welthauptstadt Germania durch die Nationalsozialisten wurde die Säule 1938/1939 auf den Großen Stern, ihren heutigen Standort, verschoben und durch eine vierte Trommel um 7,5 Meter aufgestockt. Hierdurch erreichte sie ihre aktuelle Höhe von 66,89 Metern. Die Siegessäule hatte den Zweiten Weltkrieg und die Schlacht um Berlin weitgehend ohne Schaden überstanden. Nach dem Krieg 1945 sollte sie gesprengt werden, doch als die Franzosen im Alliierten Kontrollrat den Abriss beantragten, lehnten Briten und US-Amerikaner ab, die sowjetischen Vertreter enthielten sich. Die formaljuristische Begründung: Bei der Siegessäule handelte es sich um ein Bauwerk, das vor dem 1. August 1914 errichtet worden sei. Dieses Datum, der Beginn des Ersten Weltkriegs, war der Stichtag, der über Erhalt oder Sprengung solcher Denkmäler entschied. Dabei sprach sich sogar der Magistrat von Berlin für einen Abriss des Bauwerks aus, jedoch vergeblich. Lediglich die Bronzetafeln, die an die Kriege gegen Frankreich und Dänemark erinnerten, wurden nach Paris abtransportiert. Das Relief über den Deutschen Krieg von 1866 verblieb in Berlin und lagerte über Jahre vergessen in der Zitadelle Spandau. Erst zur 750-Jahrfeier Berlins im Jahr 1987 kamen die Reliefs aus Paris wieder zurück und wurden in bewusst fragmentarischem Zustand, zusammen mit dem in Berlin verbliebenen Relief, wieder am Sockel angebracht. 1989 war die Renovierung der Siegessäule abgeschlossen. Am 15. Januar 1991 wurde von den Revolutionären Zellen ein Sprengstoffanschlag auf die Siegessäule verübt. Dabei wurde ein mindestens zwei Kilogramm schwerer Sprengsatz an der Aussichtsplattform angebracht. Die Explosion führte nur zu einer leichten Beschädigung eines Stützpfeilers, da die Bombe nicht vollständig zündete. Menschen wurden nicht verletzt, da sich zum Zeitpunkt der Explosion niemand auf der Aussichtsplattform befand. Aufgrund der Reparaturarbeiten war die Aussichtsplattform für Besucher zehn Monate lang gesperrt. In den Folgejahren war die Siegessäule Mittelpunkt von Großveranstaltungen wie der Loveparade, Demonstrationen sowie Auftrittsort von Politikern. Ab Mitte 2009 soll die Siegessäule umfassend renoviert werden. Der Berliner Senat trägt dazu 3,5 Mio. Euro bei.Im Rahmen der US-Vorwahlen hielt Barack Obama am 24. Juli 2008 vor der Siegessäule eine Rede. Technikmuseum Tempodrom Theater des Westen Weltkugelbrunnen Zitadelle Spandau Weltzeituhr Zoologischer Garten